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Felix Lee bei "The Innovators"
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- © CCST
China: Digitalisierung und ihre
Folgen
Als Felix Lee 2012 nach Peking
kam, um dort acht Jahre lang als taz-
Korrespondent zu arbeiten, dachte er, daß die Entwicklung des Landes
und sein Aufschwung im Wesentlichen zum Stillstand gekommen sei. Das
stellte sich bald als großer Irrtum dar, denn erst ab dann begann der
phänomenale digitale Aufbruch Chinas. Felix Lee hat in den Jahren, in
denen er in Peking für die taz arbeitete, vieles gesehen. Er war
Zeuge eines flächendeckenden Eindringens der Digitalisierung in den
Alltag, sei es bei den regierungsgeförderten Überwachungssystemen,
sei es bei den nutzerfreundlichen und beliebten Apps, wie WeChat. In
diesen acht Jahren hat sich China in Sachen Digitalisierung radikal
entwickelt: Fast eine Milliarde Chinesen sind Inhaber eines mobilen
Gerätes, folglich wird das dortige Internet von fast einer
Milliarde Chinesen genutzt. Die großen Firmen, wie Alibaba, Tencent
oder Baidu, wurden in ihrem Wachstum enorm beschleunigt, sie
entwickelten sich dann zu den heutigen Großkonzernen und
Unternehmungsgruppen weiter. Sie weiteten ihre Tätigkeiten auf viele
Branchen aus, die heute gleichzeitig miteinander konkurrieren und
kooperieren.
Das Thema des zweiten Teils des Vortrags, den der prominente
Journalist Lee im Seminar "The Innovators"
vor den Studierenden und auswärtigen Gästen gehalten hat, war die
pulsierende Stadt Shenzhen, die sich seit den 80ern Jahren, also seit
ihrer Ernennung zur Sonderwirtschaftszone, von einer Werkbank der Welt
zu einem Silicon Valley der Hardware gewandelt hat. Am Beispiel eines
jungen Mannes, den Felix Lee seit fast zehn Jahren regelmäßig
besucht und interviewt, kann man sehen, welche Rolle der
Wirtschaftsaufschwung im Leben der normalen Menschen spielt: Der
Junge, der vor einem Jahrzehnt aus der Provinz kam, um bei Foxconn zu
arbeiten, hatte mit einer einfachen Logistikidee so viel Erfolg, daß
er jetzt in der teuren Stadt Shenzhen zwei Wohnungen und ein gut
laufendes Startup besitzt. Innovation und Kreativität, Ausdauer und
Fleiß gehen hier Hand in Hand.
Den dritten Teil des Vortrags widmete Felix Lee dem Social
Scoring System und dem staatlichen Sammeln von Daten, sowie der in
China nicht vorhandenen Datensicherheit. Er thematisierte die Rolle
der Politik und die Aufgaben und Pflichten, die eine Parteizelle in
Unternehmen hat.
Das China Center und das Seminar
"The Innovators" bedanken sich herzlich bei Felix Lee für
seinen aufschlussreichen Vortrag, der auch eine rege Diskussion am
Ende der Stunde anstoßen konnte.
Text: Tania Becker
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