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Zwischen Demokratie und Autokratie: Die Veränderung der Ernennungsweise von buddhistischen Äbten in der Song-Zeit
In der dreihundertjährigen Geschichte der Song-Dynastie gab es die Tendenz, selbständige buddhistische Klöster (jiayi 甲乙) in offiziell unterstützte Klöster (shifang 十方) umzuwandeln. Die wichtigste Veränderung betraf dabei die Ernennungsweise der Äbte: In einem jiayi-Kloster bestimmte der Abt seinen Nachfolger (bzw. die Äbtissin ihre Nachfolgerin), während der Nachfolger in einem shifang-Kloster unter Leitung der Regierung von lokalen angesehenen Mönchen, manchmal mit Unterstützung der Laien, gewählt wurde. In der Südlichen Song-Zeit (1127–1279) jedoch findet man Aufzeichnungen darüber, dass einige shifang-Klöster in jiayi-Klöster umgewandelt wurden, um mehr Zulauf zu erhalten. Vor diesem Hintergrund stellen sich folgende Fraugen: Warum konnten die shifang-Klöster sich selbst nicht unterhalten? Ist die shifang-Ernennungsweise der Äbte bzw. Äbtissinnen tatsächlich besser als die in den jiayi-Klöstern? Unter welchen Umständen wurden einige jiayi-Klöster zu shifang-Klöstern umgewandelt? War die Umwandlung von jiayi-Klöstern in shifang-Klöster also wirklich der Regelfall? Das Referat versucht, anhand songzeitlicher Texte Antworten auf diese Fragen zu finden.