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China übte wie keine andere Kulturnation eine besondere Faszination auf die Aufklärungsepoche aus: Einerseits wurde China aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen und technischen Errungenschaften bewundert, galt vielen Denkern als Vorbild
aufgeklärter Denkweise und Moral; andererseits wurde der „chinesische Despotismus“ kritisch reflektiert. Vor allem zwei Schriften zeugen zu Beginn der Aufklärung vom wachsenden philosophischen Interesse an China: Gottfried Wilhelm Leibniz´ Novissima sinica/Das Neueste von China (1697) und Christian Wolffs Rede über de praktische Philosophie der Chinesen (1721). Die Lektüre der Texte soll exemplarisch Aufschluss geben über die Grundhaltung des Verstehens seitens der europäischen Aufklärung: Von welchen Maßstäben ist der vergleichende Blick gelenkt? Welche Kategorien spielen neben denen der „Überlegenheit“ und „Inferiorität“ eine Rolle? In fächerübergreifender Perspektive soll geklärt werden: Welche Bemühungen um das Verständnis Europas sowie um Selbsterklärung und -aufklärung zeigen sich in dieser Zeit in China selbst?